Donnerstag, 28. April:
Der Morgen beginnt um 8.00 Uhr mit einem leichten Frühstück. Dann packen wir unsere 7 Sachen und es geht zum Whale watch. Um 10.00 Uhr stehen wir bereit fürs Briefing, ein Film zeigt uns, was uns erwarten könnte und eine nette Dame führt uns in den bevorstehenden Ausflug ein. Das Meer scheint sehr unruhig zu sein, strong sea and seasik risk. So kaufen wir am Kiosk präventiv eine Kapsel und schlucken sie auch gleich. Schon bald werden wir aufgerufen und wir werden in einen Bus geführt, der uns zur South bay bringt. Ein 17,7 m langer Katamaran, natürlich hochseetauglich, wartet auf uns. Er füllt sich ziemlich schnell und die Fahrt geht auch schon los. Die Beschleunigung ist gross und ich halte mich an den Rat, mich auf den Horizont zu konzentrieren. Die Wellen sind 2 bis 3m hoch, ich denke am besten nicht daran. Wir halten Ausschau nach den Delfinen und vor allem nach Walen. Sperm Whales heissen sie hier, die Übersetzung habe ich noch nicht gefunden. In einer interessanten Präsentation an einem grossen Bildschirm, untermalt mit vielen Informationen der Crew erfahren wir, dass dieser Wal Zähne und keine Borsten hat. Er ist gleich lang wie unser Boot und taucht auf 600m Meerestiere, um sein Futter zu finden. Die Bucht von Kaikoura ist wie ein Canyon, die Tiefe hier misst bis zu 1600m. Man muss sich vorstellen, wie wenn man über einen Unterwasserwasserfall saust, die Präsentation erklärt das sehr anschaulich. Der Kapitän ist ein Maori, schon seit vielen Jahren erfahrener Seemann und bestens bekannt mit dem Meer und der Gegend. Er hält zwischendurch ein langes Hörrohr ins Wasser und lauscht nach Walgesang. Zweimal haben wir Pech, beim dritten Mal klappt es. Unglaublich und tatsächlich, einige Meter vor uns taucht ein Rücken auf. Mit langsamen Bewegungen bewegt sich das Koloss im Meer, spuckt Wasser aus, taucht ab und erscheint wieder. So etwas hautnah zu erleben ist einfach faszinierend. Es vergeht ein Weilchen und der Wal taucht ab. Leider sind meine Fotos ziemlich verwackelt, mir wird nämlich ab der Hälfte des Trips ziemlich übel und ich kämpfe. So werden diese Eindrücke Bilder in meiner Erinnerung bleiben. Eindrückliche und einmalige Bilder. Ich werde zu Hause sowie im Kindergarten viel über die Wale berichten können. Wir werden auch auf die Problematik der Erwärmung des Wassers aufmerksam gemacht. Ich kaufe ein informatives Kindersachbuch und weiss jetzt schon, dass ich dieses Thema sicher im nächsten Schuljahr behandeln werde.
Zurück an Land beruhigt sich mein Magen und es kommt ein Hungergefühl auf. Bevor wir die Fahrt nach Hanmer Springs antreten essen wir sehr köstlich in einem Thais Restaurant, die Bedienung outet sich, er ist Schweizer.
Die Reise ins Wintersportort auf dem Weg Richtung Lewis Pass ist sehr schön. Der Herbst zeigt sich in den schönsten Farben. Wiederum spüre ich eine unendliche Weite, Flüsse fliessen hier im natürlichen Lauf, die sind Meter breit, schlängeln sich durch die Landschaft, wunderschön. In Hanmer Springs angekommen fahren wir direkt vor den Back Packer, für den wir uns entschieden haben. Es ist nur noch ein Dormitorio frei, so verbringen wir in einem Stockbett die Nacht mit 2 anderen Touristen aus Dänemark und Belgien. Auch das geht. Wir treffen auch auf eine Hundwilerin, deren Bruder doch tatsächlich bei Eveline in der Schule war. Die Welt ist doch klein.
Freitag, 29. April:
Die Nacht war sehr kalt, die Autoscheiben sind gefroren und wir ziehen uns winterlich warm an. Nach dem Frühstück steigen wir ins Auto und fahren Richtung Lewis Pass, einen der 3 Pässe, die auf der Südinsel die Ost- mit der Westküste verbindet. Die Landschaft wird recht alpin, wir treffen kaum auf andere Autos. Nach einiger Zeit und etlichen Fotostopps folgen wir einem Schild, das einen Track signalisiert. So wandern wir ein Stück dem Hope River nach durch Manuka-Haine (Tee tree Büsche) und einen wunderschönen Wald, der sehr feucht ist. Entsprechend wächst sehr viel Moos, wir treffen auf sonderliche Pilze und viel altes, vermodertes von Flechten überwachsenes Holz. Menschen treffen wir keine an, aber Vögel mit melodiösem Gezwitscher begleiten und unterhalten uns. Nach einem gemütlichen Picknick an einem kleinen spiegelglatten und –klaren See treten wir den Heimweg an. Zurück in Hanmer Springs geniessen wir die heissen Pools (der Name Springs sagt es ja schon), schön entspannend und ein toller Abschluss für einen wunderschönen Tag. Znacht gibt es heute auswärts, unser letzter Abend auf der Südinsel. Es waren 2 unvergessliche, eindrückliche und erlebnisreiche Wochen mit vielen Begegnungen, Gesprächen, lehrreichen Führungen, eindrücklichen Tracks und Vielem mehr. Manchmal habe ich das Gefühl, ich komme nicht nach mit Verarbeiten und nieder schreiben. Das tägliche Notieren meiner Gedanken hilft mir dabei, die Ereignisse Revue passieren zu lassen, sie zu sortieren.
Morgen geht’s dann ab nach Auckland. Der „Ernst“ beginnt, ab Montag drücken wir die Schulbank. Ich bin sehr gespannt auf die Host family, Jodie und Matthew mit Minnie (4 Jahre) und Charlie (6 Jahre). Eine Katze gibt es auch im Haus.