Montag, 18. April:
Herrlich haben wir geschlafen in unserem Kämmerchen. Wir sind im Back Packer „Chez la mer“ einquartiert. Ein hübsches Häuschen mit kleinen Zimmern, in jeder der 2 Etagen einer Gemeinschaftsküche und einem Bad. Die Zimmer sind alle in Rosa und Violett gehalten, ziemlich süss aber passend zum Stil der Häuser hier. Die alten Gebäude Akaroas sind wie Hexenhäuser. Spitze Dächer, eine Veranda mit wunderschönem Garten davor.
Aus unserem Zmorgen wird ein Brunch, da wir sehr lange schlafen. Eingekauft haben wir gestern auf dem Weg und sind bestens versorgt. Draussen regnet und stürmt es heftig, aber wie heisst es so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung.“ Und wir sind ja ausgerüstet. Eingepackt in Regenkleidung, Kappe, Handschuhe, Regenhut, Rucksack und natürlich Kamera machen wir uns dorfwärts. Akaroa erinnert ans Tessin. Es gibt eine Waterfront, der man entlang spazieren kann, auf allen Seiten windet es die Palmblätter herum, das Meer ist sehr unruhig und färbt sich ständig anders. Beim Spaziergang werden wir auf eine Tafel aufmerksam und erfahren, dass ein Track durch den Wald führt. Hier wachsen über 100 Ur-Pflanzen. Wir biegen in den Waldweg ein und schon sind wir mitten in der urtümlichsten Natur. Wundersame Vogelstimmen rund um uns herum, Fliegenpilze wohin das Auge reicht und keiner ist angeknabbert. Lianen, die von den Bäumen herunter wachsen, riesige Eichen und entsprechende Eicheln am Boden, Föhrenstämme, deren Rinde faszinierend sind. Fotos, Fotos, Fotos...
Währen dem Track lese ich ein sms von Mafi, die uns für eine Ausflug einlädt. Wir treffen sie, nachdem wir einen anglikanischen Friedhof besichtigt haben. Auch das gibt es auf dem Marsch durch den Wald.
Mit dem Pickup fahren wir bergwärts. Mafi organisiert Tracks und transportiert Rucksäcke von „faulen“ Wanderern. Auf der Ladefläche liegen ziemlich Viele davon, die nun in die Bay gefahren werden müssen. So bekommen wir schon ein bisschen einen Einblick, wo wir dann die 3. Nacht unseres Tracks verbringen werden. Die Fahrt führt uns sehr weit, ca. 600 m.ü.M. Ins Gebirge, wunderbare Ausblicke aufs Meer, verschiedene Buchten und Weiden. Immer wieder begegnen wir Schafherden, Rindern und sogar einem Wildhasen. Paradise Ducks f(Wildenten) flattern durch die Luft. Nach vielen Kurven dann kommt die Abfahrt zur Bucht. Wow, was wir hier antreffen ist ein Paradies. Marc, der Farmer und seine Frau bieten hier eben die 3. Übernachtung an. Es stehen verschiedene herzige Hüttlein zum Schlafen bereit, kleine Küchen, Grill- und Gartenplätze sind verteilt auf dem Gelände mitten in der Natur. Ein kleiner Shop steht den Wanderern zur Verfügung. Der Höhepunkt aber ist das Freiluftbad. Man macht ein Feuer unter der Badewanne, die schon mit Wasser gefüllt ist, wartet ca. 45 Minuten bis sich das Wasser aufgeheizt hat und gönnt sich dann ein Bad. Das Brett ist als Untersatz zum drauf sitzen gedacht, sonst wirds heiss am Po. So etwas habe ich noch nie gesehen und ist auch schwierig zum beschreiben. Aber die Fotos zeigen euch dann den Wunderplatz. Und das alles können wir dann in 4 Tagen selber erleben. Die Vorfreude ist sehr gross.
Zurück in Akaroa sind wir zum Kaffe bei Mafalda eingeladen und sie zeigt uns ein Kartenspiel, Cribbage genannt. Anfangs nicht ganz einfach zu verstehen aber nachher umso spannender. Der Nachmittag verfliegt im Nu und damit auch die Regengüsse. Als wir ins „Chez la mer“ zurück laufen kommen wir trocken an und versuchen uns nochmals mit dem Internet. Skype ist die Verbindung zu unseren Familien, die den Tag erst beginnen. Nach den Gesprächen mit Mettlers, Müllers und Mistakidisses packen wir unsere Einkaufstasche und bringen das Nachtessen zu Mafi. Wir kochen für sie und sie geniesst es. Nach Spaghetti Bolognaise wird nochmals gespielt bis tief in die Nacht. Nun ist es 01.20 Uhr und ich beende den Bericht. Mir fallen fast die Augen zu. Euch einen schönen Tag noch.